Plakette, Prüfung, Pendlerpauschale

Jedes Jahr dasselbe Spiel: neue Gesetze, neue Vorschriften. Der 1. Januar ist einmal mehr Stichtag für Autofahrer. Doch welche Regeln gelten sofort, welche Änderungen folgen allmählich? Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die wesentlichen Neuerungen der letzten Jahre.

Das ändert sich zum Jahreswechsel im Autoverkehr

Überwintern nur mit Schneeflocken-Symbol

Der nächste Winter kommt bestimmt. Und damit auch die Glätte auf den Straßen. Ab 1. Januar 2021 gilt: Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht mit wintertauglichen Reifen unterwegs ist, muss mit mindestens 60 Euro Bußgeld rechnen. Die Punkteausbeute bleibt bei einem Punkt. Zur Erinnerung: Nur noch Reifen mit Schneeflocke erfüllen die „situative Winterreifenpflicht“. Vor 2018 hergestellte M+S- oder Ganzjahresreifen ohne Schneeflocke dürfen noch bis zum 30. September 2024 gefahren werden.

Mehr Sicherheit für Fahrzeuginsassen mit eCall

Neufahrzeuge haben seit Januar 2018 europaweit ein automatisches Notrufsystem an Bord: eCall. Das System setzt bei einem Unfall automatisch einen Notruf ab, stellt eine Sprechverbindung zwischen Insassen und Rettungsleitstelle her und sendet wichtige Daten wie Standort, Unfallzeitpunkt, Insassenanzahl und Treibstoffart dorthin. Mit eCall kommen die Retter schneller zur Unfallstelle und haben sofort die wichtigsten Informationen zur Hand.

Reif für die Hauptuntersuchung: Autos mit gelber Plakette

Wer eine gelbe Plakette am hinteren Kennzeichen seines Autos spazieren fährt, muss 2021 zur Hauptuntersuchung (HU). Die ganz oben gelegene Ziffer zeigt an, in welchem Monat es soweit ist. Aufgepasst: Vergesslichkeit kann teuer werden. Zwei bis vier Monate Verspätung kosten laut Bußgeldkatalog 15 Euro Strafe, vier bis acht Monate 25 Euro und bei mehr als acht Monaten werden 60 Euro plus ein Punkt in Flensburg fällig. Zudem erfolgt nach mehr als 2-monatiger Verspätung eine 20% teurere, sogenannte vertiefte HU, bei der Ihr Fahrzeug noch genauer unter die Lupe genommen wird.

Auf- und Abstieg mit neuen Typ- und Regionalklassen

Die Fahrzeuge von 11 Mio. Eigentümern wechselten in der Kfz-Versicherung für 2021 die Klasse. Das wirkt sich direkt auf die Höhe der Teil- und Vollkasko-Prämien aus. Ca. 4,6 Mio. Autofahrer profitieren von besseren Typklassen, über 6,1 Mio. wurden höher eingestuft. Bemessungsgrundlage ist jeweils die Schadenhäufigkeit der vergangenen drei Jahre. Sind in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner entscheidend, kommt es bei der Kaskoversicherung auf den Wert des versicherten Autos an. Deshalb haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs hohe Typklassen, während ältere Modelle und Kleinwagen eher in niedrige Klassen eingestuft werden.

Strengere Abgasnorm für neue Pkw wird Pflicht

Alle Pkw-Erstzulassungen müssen ab 1. Januar 2021 die Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM erfüllen. Euro 6d beinhaltet, dass Fahrzeuge bei Tests auf der Straße nachweisen, dass sie tatsächlich sauber fahren. ISC steht für In-Service-Conformity. Dabei muss der Fahrzeughersteller mittels Stichproben belegen, dass auch schon im Betrieb befindliche Pkw die gesetzlichen Vorgaben einhalten. FCM bedeutet Fuel Consumption Monitoring. Pkw mit Euro 6d müssen mit einem FCM-System ausgestattet sein, das den realen Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch während des gesamten Fahrbetriebs im Pkw speichert. Über eine Diagnose-Schnittstelle werden die Werte dann ausgelesen und bewertet.

Benzin und Diesel werden teurer, Pendlerpauschale steigt

Seit Januar 2021 ist der Liter Benzin an deutschen Tankstellen rund 7 Cent und der Liter Diesel rund 8 Cent teurer geworden. Der Grund dafür ist, dass die Anpassung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes in Kraft getreten ist, nach dem fossile und deshalb klimaschädliche Kraftstoffe verteuert werden sollen. Um Autofahrer im Gegenzug kostenmäßig zu entlasten, wurde die Entfernungspauschale ab dem 21. Kilometer um 5 Cent pro Kilometer auf 35 Ct/km erhöht.

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